Eine interaktive Stadtkarte und Blogtexte von Studierenden zum Projekt „decolonize decarbonize Siegen“ zur Kolonialgeschichte und ökologischen Perspektiven in und um Siegen.
Welche Orte in und um Siegen lassen sich als Orte des Kolonialismus charakterisieren? Welche Orte in Siegen sind charakteristisch für eine hohe THG-Emission, für Toxizität oder Umweltverschmutzung? Wie lassen sich globale Krisen in lokaler Perspektive sowie zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit vermitteln, sodass auch in der Wahrnehmung der Bürger:innen eine Veränderung stattfinden kann?
Im gemeinsamen Forschungsprojekt «decolonize decarbonize Siegen» arbeiteten B. A.- und M. A.-Studierenden der Medienwissenschaft der Uni Siegen zusammen, um die dekoloniale Perspektive auf Siegen um eine der Dekarbonisierung erweitern. Dazu forschten wir anhand von konkreten Orten, die historisch und aktuell zu den Zwillingskatastrophen Artensterben und Klimakatastrophe beitragen. Das Forschungsprojekt kombiniert so die Forschung nach und an Orten der Kolonialgeschichte in und um Siegen mit ökologischen Perspektiven.
Das Projekt «decolonize decarbonize Siegen» verbindet aktuelle Auseinandersetzungen: die mit dem Kolonialismus in Deutschland und der Dekarbonisierung im Sinne der Klimagerechtigkeit und des 1,5-Grad-Ziels. Kolonialismus und ökologische Katastrophen haben einen globalen und lokalen Wirkungsgrad und sind häufig verschränkt: Folgen der Klimakatastrophe sind vor allem im ‚globalen Süden‘ zu spüren, während Länder des ‚globalen Nordens‘ vielfach höhere Emissionen verursachen, die Grundlage des anthropogenen Klimawandels sind. Dies alles scheint weit weg – spielt sich aber auch in der Umgebung ab. Daher erforschten Studierende im Projekt ökologische Krisen und Katastrophen mit Bezug auf Siegen und Umgebung. Auch Orte der lokalen Kolonialgeschichte wurden dokumentiert und erforscht.
Aus dem Projekt entstand ein Blog, der anhand einer Karte die Orte in und um Siegen verzeichnet, die mit Kolonialgeschichte und ökologischen Perspektiven verknüpft sind.
Die Blog-Texte thematisieren die Autostadt Siegen, Barrierefreiheit, FLINTA*-Mobilität und studentische Mobilität, Fast Fashion und nachhaltige Mode, den historischen HerrenGarten und dessen Neugestaltung, das „Krönchen“ auf der Nikolaikirche und dessen koloniale Kontexte, die Verschränkungen von Gärten und Wissen sowie Klimakrise und das Waldsterben im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Ein Hörspiel zur FLINTA*-Mobilität, eine interaktive Karte zur Barrierefreiheit in Siegen, im Seminar entstandene Poster, ein Glossar sowie zentrale Quellen zum Projekt ergänzen die Blog-Texte.
Der Blog ist zu finden unter: https://decarbonize-siegen.de
«decolonize decarbonize Siegen» ist ein Projekt von B. A.- und M. A.-Studierenden des Medienwissenschaftlichen Seminars an der Uni Siegen.
Das Team
Ausstellungs- und Projektteam (B. A.): Steffen Blättermann, Lea Groos, Deren Gül, Tim-Philip Jäger, Jakob Kulawik, Iresa Qubreli, Jan Schulte, Vildan Sönmez, Magdalena Götz (Seminarleitung)
Forschungsprojekt (M. A.): Yesim Derinalp, Esma Erkmen, Denis Gerner, Fabi Hoffmann, Felix Norkeit, Michael Reifenrath, Ylva Staudigel, Xenia Waporidis, Julia Bee (Seminarleitung)