Deepfried Memes: Randbildkulturen und ‚Metadating‘ als Methode

Deepfried Memes: Randbildkulturen und ‚Metadating‘ als Methode

Auf Social-Media-Plattformen begegnen wir täglich einer Vielzahl vernetzter Inhalte mit unterschiedlichen ästhetischen, phatischen und konnektiven Eigenschaften. Bilder, die online zirkulieren, stehen selten exklusiv für sich, sondern sind eingebettet in die Verdatungs- und Distributionsmechanismen digitaler Medien. Während der Lehrveranstaltung „Metadating Memes: Vertiefung in digitale Methoden“ wurden die Teilnehmer*innen dazu eingeladen, Techniken zur Navigation und Analyse von Randbildkulturen durch die Methode des „Metadating“ kennenzulernen. “Metadating” bedeutet Zeit mit Metadaten zu verbringen, die Bilder in ihrer Zirkulation als vernetzte Medienartefakte hervorbringen. Solche Metadaten – Text-im-Bild und Hashtags, Account-Namen und Seiten mit identischen Bildern, Metriken und Zeitstempeln – bildeten die Basis für die Erforschung der auf Tumblr entstandenen ‘deepfried memes’ (siehe Poster). Deepfried memes sind für ihre Glitch-Ästhetik bekannt und gehören zu den visuellen Subkulturen, die mit ihrem absurden schwarzen Humor gegen die dominanten Sichtbarkeitsregime sozialer Medien ankämpfen. Ausgehend von 1.260 mit dem Hashtag #deepfriedmemes veröffentlichten Bildern hat sich die Projektgruppe (Rene Flug, Emil Stock, Maya Döpper, Isabel Frenking, Maksimilian Schwez, David Speckmeier, Greta Solbach, Noah Seidler, Jessica Wolf, Pia Priestersbach, Pasqual Sommer, Jolina Sandweg) mit der Frage befasst: Wie kann „Metadating“ als Methode für kreativen und ethischen Datenremix zur Untersuchung visueller Gemeinschaften beitragen, die sich dem Mainstream widersetzen? Die Lehrveranstaltung fand im Sommersemester 2024 statt und wurde von Elena Pilipets begleitet.